Durchfall

Durchfall – ein Stuhl, der flüssig ist und schneller als gedacht hinausrutscht. Normalerweise besteht der Stuhl zu 75% aus Wasser. Bei Durchfall hat der Stuhl keine festen Bestandteile mehr. Er ist vollkommen flüssig, kommt meist in großzügiger Menge und ist häufig mit einem Infekt verbunden. Menschen mit Durchfall scheiden zum Teil bis zu einem Liter Stuhl pro Tag aus.

Bei Durchfall verliert der Körper nicht nur eine Menge Flüssigkeit, er verliert ebenso jede Menge Lebensenergie. Leidet der Körper an einem Flüssigkeitsmangel, können die Körperzellen ihren Aufgaben nicht mehr optimal nachkommen. Es erhöht sich die Gefahr der Austrocknung – ein Wassermangel, der auch als Dehydration bekannt ist. Besonders für Kinder und ältere Menschen ist der enorme Flüssigkeitsverlust gefährlich. Durchfall sollte deshalb schnellstmöglich behandelt werden, um ernsthafte gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Die gesunde Verdauung

Es dauert vielleicht 5 Minuten, bis man sein Butterbrot verschlingt, doch bis zu einem Tag, bis dieses wieder ausgeschieden wird. Sobald die Nahrung in den Magen gelangt, wird sie in einer Geschwindigkeit von etwa drei bis vier Kalorien pro Minute von der Magensäure in kleine Partikel zerlegt.

Im nächsten Schritt wird die Nahrung in den Dünndarm geschoben, in noch kleinere Bestandteile zerlegt und wertvolle Nährstoffe im Blutkreislauf aufgenommen. Nach weiteren zwei bis drei Stunden gelangt der Speisebrei nun in den Dickdarm. Hier werden der Nahrung Wasser und Salz entzogen und diese etwa 20 Stunden lang zu einer wulstigen Wurst geformt. Nach insgesamt 24 Stunden kommt nun der Drang, aufs Klo zu müssen.

Alles, was von einer Verdauungsgeschwindigkeit zwischen 16 und 30 herauskommt, gilt als gesund. Jedoch kann je nach Lebensmittel die Dauer der Passage durch den Körper variieren. Beim Verzehr eines Hamburgers kann es zum Beispiel bis zu drei Tage dauern, bis die Nahrung verdaut wird, wogegen einige Früchte weniger als eine Stunde benötigen. Je länger sich der Nahrungsbrei im Darm befindet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser hier zu faulen beginnt. Andersrum können durch eine sehr schnelle Passage nicht so viele Nährstoffe aus dem Essen herausgezogen werden.

Was passiert bei Durchfall?

Leidet ein Mensch an Durchfall, hat der Darm keine Zeit, das Wasser aus dem Speisebrei zu entziehen. Auch die enthaltenen wertvollen Nährstoffe werden nicht richtig aufgenommen. Stattdessen geht es vielmehr darum, den Darminhalt in schnellster Geschwindigkeit heraus zu spülen. Das Wasser in der Nahrung, enthaltene Salze sowie zusätzliches Wasser vom Körper befördern den Nahrungsbrei wieder nach draußen. Die Folge: Ein flüssiger Stuhl, der unheimlich drückt und hinausmöchte.

Was sind die Ursachen für Durchfall?

Menschen jeden Alters können Durchfall bekommen. Der durchschnittliche Erwachsene leidet bis zu vier Mal im Jahr an Durchfall. Durchfälle sind häufig nur vorübergehend und entstehen aufgrund einer Infektion. Einige Arten von Durchfall sind aber Folge einer chronischen Darmerkrankung, wie die vom Morbus Crohn.

Im Falle einer Infektion ist es üblich, dass sich der “Durchfall-Auslöser” schnell verbreitet. Meistens sind es Bakterien oder Viren, die sehr ansteckend sind und über Personenkontakt oder zum Beispiel durch kontaminierte Türklinken übertragen werden.

Zu den häufigsten Durchfall-Auslösern gehören:

  • Bakterielle Infektionen. Mehrere Arten von Bakterien, die durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden. Die häufigsten Durchfall-Verursacher sind Campylobacter, Salmonellen, Shigellen und Escherichia coli.
  • Virusinfektionen. Viele Viren verursachen Durchfall, einschließlich Rotavirus, Norwalkvirus, Cytomegalovirus, Herpes Simplex-Virus und Hepatitis.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Einige Menschen sind nicht in der Lage, einige Bestandteile der Nahrung zu verdauen. Dazu gehören zum Beispiel Lactose, die Zucker in der Milch.
  • Parasiten. Parasiten können durch Nahrung oder Wasser in den Körper gelangen und sich im Verdauungssystem einnisten. Zu den Durchfall-verursachenden Parasiten gehören Giardia Lamblia, Entamoeba Histolytica und Cryptosporidium.
  • Reaktion auf Medikamente, wie Antibiotika, Blutdruck-Medikamente und Antazida mit Magnesium.
  • Reisedurchfall. Auf Reisen in fremden Ländern (vor allem bei Reisen in Entwicklungsländer) sind das Trinkwasser und verschiedene Lebensmittel mit Bakterien, Viren oder manchmal auch Parasiten kontaminiert.
  • Psychische Belastungen. Der Darm wird auch als Gefühlszentrum bezeichnet. Er wird durch Gefühle beeinflusst. Ärger, Stress und Angst können die Darmtätigkeit erhöhen und Durchfall provozieren.
  • Darmerkrankungen, wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Zöliakie.
  • Darmfunktionsstörungen, wie das Reizdarm-Syndrom, bei dem der Darm nicht normal arbeitet.

Bei einigen Menschen entsteht ein Durchfall nach einer Magenoperation oder Entfernung der Gallenblase. Der Grund dafür kann die neue Verdauungsgeschwindigkeit sein. Wird zum Beispiel nach einer Operation vermehrt Gallenflüssigkeit gebildet, kann diese vermehrt in den Darm abgegeben werden und die Verdauung anregen.

Durchfall Symptome

Durchfall hat man normalerweise, wenn man mindestens 3 Mal täglich einen wässrigen Stuhl hat. Neben dem wässrigen Stuhl und dem Drang ständig aufs Klo zu müssen, entstehen beim Durchfall häufig krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit. Je nach Ursache können Fieber oder Blut im Stuhl die unangenehmen Symptome begleiten.

Durchfall kann entweder akut (kurzfristig) oder chronisch (langfristig) sein. Die akute Form, – die weniger als 4 Wochen andauert, wird in der Regel durch eine bakterielle, virale oder parasitäre Infektion hervorgerufen. Chronischer Durchfall, der also länger als 4 Wochen bestehen bleibt (oder in einem Zeitraum von vier Wochen öfters auftritt und nicht vollkommen verschwindet), ist üblicherweise auf funktionelle Störungen wie dem Reizdarmsyndrom oder entzündlichen Darmerkrankungen wie Zöliakie zurückzuführen. Entsteht der Durchfall, weil man etwas Falsches gegessen hat, (wie zum Beispiel einen verdorbenen Kartoffelsalat) schwinden die Symptome normalerweise nach etwa 3 Tagen.

Durchfall und gefährliche Folgen

Bei Durchfall versucht der Körper, die unerwünschten Krankheitserreger schnellstmöglich aus dem Körper zu beseitigen. Mit der Nahrung werden sie hinausgespült und dabei noch wertvolles Körperwasser und Elektrolyte (Kalium und Natrium) mitgenommen. Bleibt der Durchfall über mehrere Tage bestehen, heißt das nicht nur, dass der Körper immer noch kämpft und die schädlichen Erreger herausbekommen möchte. Ein tagelanger Durchfall schwächt vielmehr den Körper, nimmt brauchbare Flüssigkeiten von den Zellen und mindert immer mehr die körpereigenen Abwehrkräfte und Zellfunktionen.

Vor allem bei Neugeborenen und Kleinkinder ist Durchfall gefährlich. Bei kleinen Kindern kann schwerer Durchfall bereits in den ersten ein bis zwei Tagen zu einer Dehydration führen. Dies zeigt sich schnell durch einen trockenen Mund und einer trockenen Haut. Auch Fieber über 38° oder ein blutiger, eitriger und schwarzer Stuhl sind Zeichen, dass beim Kind schnell gehandelt werden sollte. Da ein Kind durch eine Dehydration bereits innerhalb weniger Tage sterben kann, ist die wichtigste Durchfall-Behandlung bei Kindern die Rehydrierung.

Zeichen einer Dehydration

Allgemeine Anzeichen einer Dehydration sind:

  • Durst
  • weniger häufiges Wasserlassen
  • trockene Haut
  • Müdigkeit
  • Benommenheit
  • dunkler Urin

Anzeichen einer Dehydration bei Kindern sind:

  • trockener Mund und Zunge
  • keine Tränen beim Weinen
  • keine nassen Windeln für 3 Stunden oder mehr
  • hohler Bauch, Augen oder Wangen
  • hohes Fieber
  • Antriebslosigkeit oder Reizbarkeit
  • Haut, die sich nicht mehr glättet, wenn man hineinkneift und wieder loslässt

Wenn man die Vermutung hat, dass man selbst oder das Kind dehydriert ist, sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden.

Durchfall natürlich behandeln

Eins vorab: Wenn es akut ist und du eine schnelle Hilfe brauchst, wird dir wahrscheinlich keiner besser helfen können, als dein Arzt. Wenn du jedoch vorbeugen oder im Nachgang einen gesünderen Lebensstil annehmen möchtest, um zu verhindern, dass es wieder kommt, gibt es natürliche Möglichkeiten, die dabei helfen können.

1.Schritt: Dehydration vermeiden

Um eine Dehydration bei Durchfall zu vermeiden, ist es sehr wichtig, die verlorene Flüssigkeit und die Elektrolyte (Kalium und Natrium) zu ersetzen. Wenn diese nicht ersetzt werden, kann der Körper nicht richtig funktionieren.

Bei Durchfall sollte man pro Tag mindestens 8 Gläser Wasser trinken. Vor allem klare Suppen und Gemüsebrühen liefern dem Körper das verlorene Natrium. Für die Kaliumaufnahme bieten sich sehr gut Kokoswasser, frisch gepresste Fruchtsäfte und frisches Gemüse an.

2.Schritt: Einige Lebensmittel vermeiden und ausgewählte essen

Milchprodukte, Alkohol, Koffein, sehr süße und fettige Lebensmittel können den Durchfall verschlimmern. Wenn man an Durchfall leidet, sollte man diese Lebensmittel vermeiden und stattdessen lieber weiche und leicht abgekochte Lebensmittel bevorzugen. Dazu gehören:

  • Salzkartoffeln
  • Bananen: Reife Bananen liefern sehr viel Pektin. Pektin ist ein wasserlöslicher Ballaststoff und hilft den Durchfall zu reduzieren. Bananen sind auch sehr reich an Kalium, dem Elektrolyt, welcher beim Durchfall schnell verloren geht. Bei Durchfall können täglich ein paar reife Bananen den Durchfall lindern.
  • Gekochte Karotten: Eine Möhrensuppe hilft, die Nahrung zu binden. Vor allem bei Kindern hilft sie, den Durchfall zu reduzieren und verlorene Nährstoffe wieder zu ersetzen.
  • Weißer Reis: Weißer Reis ist leicht verdaulich und kann helfen den Durchfall zu verringern. Weißer Reis kann den Stuhl mehr binden und eine Masse bilden. Der weiße Reis sollte bei Durchfall ohne Soßen und Gewürze gegessen werden.

3.Schritt: Durchfall gezielt beseitigen

Durchfall wird häufig medikamentös behandelt. In einigen Fällen können Medikamente zwar den Durchfall schnell stoppen, doch sind Medikamente nicht immer die Lösung des Problems. Viele Durchfall-Medikamente hemmen die Darmbewegungen. Also die Bewegungen, die den Nahrungsbrei durch den Darmausgang führen. Wird der Durchfall jedoch durch Bakterien, Viren oder Parasiten ausgelöst, kann solch eine Darmhemmung die Situation noch weiter verschlimmern. Bei einer Infektion nutzt der Körper den Durchfall, um die schädlichen Eindringlinge so schnell wie möglich aus dem Körper zu beseitigen. Wird nun die Darmbewegung gehemmt, bleiben die bösen Erreger im Körper. Diese haben nun die Möglichkeit, sich im Darm auszubreiten, Schaden anzurichten und sogar die guten Bakterien des Darms zu verdrängen.

Bei Durchfall sollte deshalb die eigentliche Ursache behandelt werden. Also der Auslöser, welcher den Durchfall provoziert. Mit natürlichen Maßnahmen kann man dem Körper helfen, die schädlichen Keime auszuleiten. Wenn der Körper anschließend gestärkt wird, bekommt er Kraft sich selbst zu heilen und seine Zellaktivitäten auf Hochtouren zu bringen.

Für eine gezielte Beseitigung vom Erreger ist es wichtig, diesen zu kennen. Mit Hilfe einer Stuhluntersuchung oder Bluttests kann dieser meist identifiziert werden.

4.Schritt: Darmflora aufbauen

Menschen, die eine gestörte Darmflora haben, sind nicht nur anfälliger für Erkältungen, sie leiden viel häufiger an Durchfall. Die Darmflora ist die Innenauskleidung des Darms und besteht aus Billionen von Mikroorganismen. Sie macht 80% des Immunsystems aus und ist für die Abwehrkräfte des Körpers essenziell. Wird die Darmflora gestört (zum Beispiel durch Medikamente, verarbeitete Lebensmittel und Milchprodukte) entsteht eine Schwachstelle im Immunsystem und eine erhöhte Anfälligkeit für gefährliche Bakterien, Viren und Parasiten. Die Folge: Chronische Darmerkrankungen und Durchfall.

Bei Durchfall ist es wichtig, den Darm zu reinigen, die Darmflora aufzubauen und damit das Immunsystem zu aktivieren. Verschiedene Lebensmittel enthalten eine Vielzahl an guten Bakterien. Diese benötigt der Darm, um die aktive Darmflora aufzubauen. Zu solchen Lebensmitteln gehören beispielsweise fermentierte Lebensmittel, Flohsamenschalen und Bentonit.

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