Kann unser Kopfkissen uns krank machen?
Von Veronika Penner | Aktualisiert am 06.05.2020
Ein gutes Kopfkissen gibt Hals und Nacken die richtige Stützkraft und hilft, erholsamer zu schlafen. Es hilft, sich während der Nacht besser zu erholen, zu regenerieren und schützt vor Verspannungen und Schmerzen. Vor allem große und weiche Kissen vermitteln das Gefühl von Geborgenheit und laden am Abend zum Einkuscheln ein.
Was das Kopfkissen schädlich macht
Der durchschnittliche Mensch schläft bis zu 25 Jahre (ein Drittel seines Lebens). Während dieser Zeit haben alle Arten von Mikroben, Milben, Pilze und Schimmel die Möglichkeit, sich im Kissen einzunisten. Der Schweiß und die Hitze, die wir während der Nacht produzieren, bieten ihnen die optimale Umgebung und tote Hautzellen von unserem Körper dienen ihnen als gute Nahrungsquelle.
Es ist sogar so, dass das durchschnittliche Kissen über 1 Million Pilzsporen enthält. Die häufigste Pilzart in Kissen ist der Aspergillus fumigatus. Dieser Schimmelpilz ist 20 Mal kleiner als der Durchmesser eines Menschenhaares und besonders gefährlich für immungeschwächte Menschen. Er ist für Atemwegsinfektionen verantwortlich, kann Reaktionen bei Menschen mit Sinusitis oder Asthma auslösen und bei gesunden Menschen Atemwegserkrankungen verursachen.
In ähnlicher Weise können Staubmilben allergische Reaktionen auslösen. Diese winzigen Milben sind mit Spinnen und Zecken verwandt und lieben es, sich in Kissen und Bettwäsche einzunisten. Während die Milben nicht direkt gesundheitliche Probleme verursachen, kann ihr Kot Heuschnupfen, Asthma, Ekzeme und Rhinitis auslösen.
Auch, wenn keine Allergien, Asthma oder andere bekannte Atemwegserkrankungen vorliegen, beanspruchen die Pathogene das Immunsystem während der Nacht. Während der gesunde Körper in der Lage ist, diese Pathogene zu bekämpfen, wird das Immunsystem von anderen wichtigen Arbeiten abgelenkt.
Auch wenn die Anwesenheit der unsichtbaren Angreifer nicht vollständig beseitigt werden kann, hilft die richtige Kissenpflege deren Anzahl und Ausbreitung in Schach zu halten. Je besser wir auf eine gute Kissenhygiene achten, desto mehr können wir unser Immunsystem entlasten und deren Wirkung auf unsere Gesundheit minimieren.
Haare trocknen vorm Schlafengehen
Bakterien, Pilze, Schimmel und Milben benötigen Feuchtigkeit, um zu überleben und zu gedeihen. Gehen wir mit nassen Haaren zu Bett, kann die Feuchtigkeit direkt ins Kissen eindringen, was eine perfekte Umgebung für unerwünschte Pathogene schafft. Deshalb die Haare vor dem zu Bett gehen gut trocknen oder fürs natürliche Haaretrocknen an der Luft ausreichend Zeit einplanen.
Keine Haustiere im Schlafzimmer
Tiere haben keine Kleidung, die sie regelmäßig wechseln können. Sie transportieren verschiedene Bakterien mit sich, die auf Bett und Kissen gelangen können, wodurch sich Pathogene verbreiten.
Überschüssige Kissen und Bettwäsche minimieren
Viele schöne Dekokissen gestalten das Schlafzimmer gemütlich und kuschelig. Doch bieten Einrichtungsgegenstände auf dem Bett einen zusätzlichen Wohnort für Milben und Pilze.
Tagesdecken und dekorative Kissen werden auch oft seltener gewaschen, was deren Ausbreitung begünstigt. Ähnlich ist es mit Schaffellunterlagen. Diese sind zwar warm, weich und flauschig, ziehen allerdings Milben an und sind schwer zu reinigen. Deshalb Einrichtungsgegenstände auf dem Bett minimieren und eine stilvolle, waschbare Tagesdecke wählen.
Regelmäßig ausstauben und mit dem Staubsauger vakuumieren
Vor allem weiche Bettdecken und Kissen ziehen Milben an. Deshalb Staub anziehende Oberflächen im Schlafzimmer reduzieren, Kissen und Bettdecke regelmäßig ausklopfen und das Schlafzimmer saugen - besonders wenn Teppiche vorhanden sind.
HEPA-Staubsauger verwenden
HEPA-Staubsauger können bei Menschen mit Allergien, Atemwegserkrankungen und Empfindlichkeiten hilfreich sein. Diese Staubsauger wurden entworfen, um winzige Keime und Krankheitserreger aus der Luft zu extrahieren. Bei hoher Luftfeuchtigkeit können auch Luftentfeuchter im Schlafzimmer helfen, Milben und Mikroorganismen zu reduzieren, da diese eine feuchte Atmosphäre bevorzugen.
Kissen regelmäßig waschen und lüften
Die Bettwäsche sollte vorzugsweise 1 Mal pro Woche mit heißem Wasser gewaschen werden. Genauso auch Tagesdecken, Decken und Kissen. Die Matratze sollte wöchentlich gesaugt werden.
Sonnenlicht und heißes Wasser helfen, Milben, Schimmel und Bakterien zu entfernen. Nach dem Waschen die Bettwäsche in direktem Sonnenlicht gründlich trocknen lassen. Auch das Trocknen in einem heißen Trockner hilft, Milben und Bakterien zu entfernen.
Kissen regelmäßig ersetzen
Auch Kissen haben ein Ablaufdatum. Als allgemeine Faustregel sollten synthetische Kissen mindestens alle zwei Jahre ersetzt werden. Am besten ist es, den entsprechenden Termin im Kalender aufzunehmen, um ein Austauschen zu verpassen.
Zu bedenken ist, dass die Arten von Schimmelpilzen mit dem Alter zunehmen.
Hier einige Vor- und Nachteile fürs neue Kissen: Das neue Kissen sollte so wenig Giftstoffe wie möglich enthalten. Bestimmte Schaumstoffkissen enthalten Chemikalien wie Formaldehyd und Toluoldiisocyanat, die Krebs erzeugend und allergen sind. Auch Gänsedaunenkissen können noch giftige Pestizide enthalten.
Viele Menschen mit Nasennebenhöhlenproblemen reagieren negativ auf Federkissen. Kissen aus Mikrofaser und Polyester sind preiswerter und in der Regel maschinenwaschbar, ziehen allerdings leichter Milben und Schimmel an. Besser sind allergikerfreundliche Kissen. Auch atmungsaktive Baumwolle ist vorteilhaft, um weniger Schweiß im Kissen zu speichern.
Ruhig bleiben
Im Laufe eines Jahres verliert ein Mensch etwa 100 Liter Schweiß im Schlaf. Mit dem Schweiß können Bakterien von der Haut leichter auf Matratze und Kissen übertragen werden. Ebenso fördert Schweiß eine angenehme Umgebung für Bakterien.
Um Schweißausbrüche zu reduzieren, sollte die Raumtemperatur im Schlafzimmer kühler gehalten werden. Ebenso können Schlafanzüge und Bettwäsche aus synthetisch hergestellten Materialien das Schwitzen fördern.
Auch unverarbeitete Ängste und Sorgen können die Schweißausbrüche während der Nacht verstärken. Wenn wir negative Gedanken und Gewohnheiten erkennen, sollten wir bewusst gegensteuern. Dankbarkeit, Gebete, Gespräche und das Lösen zwischenmenschlicher Konflikte helfen uns, einen neuen Fokus zu setzen und erholsamer und entspannter zu schlafen. Je freier wir abends zu Bett gehen, desto mehr können sich unser Körper und unsere Seele beruhigen.
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