Warum man nicht einschlafen kann und was hilft
Von Veronika Penner | Aktualisiert am 06.05.2020
Einschlafstörungen sind ein weitverbreitetes Problem. Viele liegen lange Zeit wach im Bett, obwohl sie eigentlich müde sind und schlafen möchten. Andere schlafen erst fest ein, werden dann aber während der Nacht unruhig, wachen auf und können keinen Schlaf mehr finden.
Verkürzte Nächte, unterbrochener Schlaf und Einschlafstörungen haben einen starken Einfluss auf den Körper. Sie beeinflussen das Energieniveau, die Stimmung, die Gesundheit und die allgemeine Produktivität. Auch die Reizbarkeit wird dadurch erhöht, die Konzentration gestört und Angstzustände verstärkt. Häufig kommt es auch zu depressiven Symptomen, starken Stimmungsschwankungen, Fettansammlungen und Schwierigkeiten beim Abnehmen.
Es gibt verschiedene Gründe, die zu Einschlaf- und Durchschlafstörungen führen können. Einige Krankheiten, übermäßiges Sorgen und schlechte tägliche Gewohnheiten können den erholsamen Schlaf und die Nachtruhe stören.
Innere Unruhe und Sorgen Eine innere Unruhe, übermäßiges Sorgen und Stress gehören zu den häufigsten Ursachen für Schlafstörungen. Oft verursachen sie eine Überregbarkeit im Körper, wodurch das Gleichgewicht zwischen Schlaf und Wachsein gestört wird und Schwierigkeiten beim Einschlafen und Durchschlafen entstehen.
Um besser einschlafen zu können, ist es hilfreich, vor dem Schlafengehen die wichtigsten Gedanken niederzuschreiben. Es ist auch wichtig, die täglichen Herausforderungen während des Tages zu klären, Probleme offen anzusprechen und zwischenmenschliche Konflikte in Liebe zu lösen.
Um sich besser zu entspannen und einzuschlafen hilft auch, tiefes Atmen, ein schönes Buch und entspannende Musik.
Elektronische Geräte am Abend
Das Sonnenlicht und elektronische Geräte, die mit LEDs betrieben werden, wie Smartphones, Tablets, Laptops und Fernseher strahlen ein blaues Licht aus. Der blaue Lichtanteil aus dem Sonnenlicht wird unter anderem durch den vorhandenen Rotanteil wieder ausgeglichen. Gefährlicher hingegen ist die Blaulichtbestrahlung von elektronischen Geräten. Sie führt häufig zu Augenbrennen, Augentränen, Kopfschmerzen und ist eine häufige Ursache für Schlafstörungen. Das blaue Licht der Elektronik hemmt im Körper die Melatoninproduktion. Melatonin ist das Schlaf produzierende Hormon und sehr wichtig für den Schlaf-wach-Rhythmus.
Auch die erhöhte Aufmerksamkeit auf den Bildschirm regt die Gehirnaktivität an, wodurch der Körper wach wird und Einschlafstörungen entstehen. Die Blaulichtbestrahlung verschlechtert außerdem die Schlafqualität, verringert die Schlafstunden und verzögert die Schlafenszeiten.
Um besser einzuschlafen, sollten alle elektronischen Geräte mindestens 1 Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr genutzt werden. Es ist auch wichtig, dass Smartphones und andere elektronische Geräte weit weg vom Schlafplatz zu legen.
Rauchen vor dem Schlafengehen
Nikotin hat im Körper eine stimulierende Wirkung. Es sorgt oft für eine innere Unruhe und stört den Schlaf. Auch der eingeatmete Rauch hat einen negativen Einfluss auf den Körper. Er verengt die Atemwege, erschwert die Atmung und erhöht das Risiko einer obstruktiven Schlafapnoe.
Durch das Rauchen vor dem Schlafengehen wird der Schlaf oft unterbrochen und die Schlafdauer verkürzt. Es gibt verschiedene Tipps und Lebensmittel, die helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Dazu gehören zum Beispiel Süßholz und Baldrian.
Zu wenig Bewegung
Ständiges Sitzen und Bewegungsmangel während des Tages führen oft zu unruhigem Schlaf und häufigem Aufwachen. Durch zu wenig Bewegung sinkt auch das Energieniveau während des Tages und die Produktivität während der Arbeit.
Durch die körperliche Aktivität kann die Hormonproduktion unterstützt und verschiedene Zellprozesse gefördert werden. Dadurch können die Schlaf- und Wachphasen besser geregelt werden, sodass der Körper gegen Abend müde wird und tagsüber wach und aktiv ist.
Krafttraining, Dehnübungen und Herzkreislauftraining sind sehr hilfreich und sollten regelmäßig durchgeführt werden.
Kaffee und Alkohol am späten Abend
Übermäßiger Alkoholkonsum führt häufig dazu, dass man während der Nacht aufwacht und das Gefühl hat, während der Nacht nicht geruht zu haben. Alkohol stört auch den REM-Schlaf, was für ein müdes Gefühl am Morgen sorgt und zur Tagesschläfrigkeit führt.
Das Koffein im Kaffee wirkt wiederum als Stimulans und erhöht die Wachsamkeit, verursacht Nervosität, Schwindel und führt oft zu Schlafstörungen. Auch Koffein kann den normalen REM-Schlaf stören und zu Tagesschläfrigkeit führen.
Für einen erholsamen Schlaf sollten mehrere Stunden vor dem Schlafengehen kein Alkohol, Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke, wie Tees und Limonaden getrunken werden. Besser sind Kräutertees, wie Pfefferminze und Kamille. Sie wirken beruhigend und entspannend.
Licht im Schlafzimmer
Ein dunkles Schlafzimmer ist für einen gesunden Schlaf sehr wichtig. Lichtstrahlen stören im Körper die Melatoninproduktion. Melatonin sorgt für die Schläfrigkeit und senkt die Körpertemperatur.
Schon kleine Umgebungslichter vom Smartphone oder Computer können die Melatoninproduktion und den gesamten Schlaf stören.
Wird der Körper während des Schlafs dem Licht ausgesetzt, werden Signale ans Gehirn gesendet, die mitteilen, dass es Zeit ist aufzuwachen.
Um erholsam zu schlafen, sollten alle Lichtquellen ausgeschaltet und die Vorhänge geschlossen werden, um helle Straßenlaternen zu verdecken. Außerdem sollte es im Schlafzimmer ruhig sein. Jede Art von Lärm, wie ein tropfender Wasserhahn oder eine tickende Uhr sollte beseitigt werden.
Zu warme oder zu kalte Temperatur im Schlafzimmer
Während wir schlafen, benötigt der Körper eine kühlere Umgebungstemperatur. Wenn die Temperatur im Schlafzimmer zu warm oder zu kalt ist, wird die Schlafqualität beeinflusst. Vor allem der REM-Schlaf wird dadurch gestört.
Für einen gesunden und erholsamen Schlaf sollte die Zimmertemperatur bei etwa 18 Grad liegen. Außerdem kann eine Dusche am Abend helfen, die Temperatur des Körpers zu senken und besser zu schlafen. Es ist auch hilfreich, das Schlafzimmer vor dem Schlafengehen zu lüften.
Hormonelle Veränderungen
Hormonelle Veränderungen während der Menstruation, Schwangerschaft und der Wechseljahre können zu Schlafstörungen führen. Die schwankenden Mengen an Östrogen und Progesteron vor und während des Menstruationszyklus können den Schlaf stören.
Auch der verändernde Hormonspiegel während der Wechseljahre führt oft zu nächtlichen Hitzewallungen und Schlafstörungen.
Bei Schlafstörungen durch hormonelle Veränderungen kann ein warmes Bad vor dem Schlafengehen helfen. Das warme Wasser hilft dem Körper, sich besser zu entspannen und sich zu beruhigen.
Tipps, um besser zu schlafen:
- Jeden Tag zur gleichen Uhrzeit schlafen gehen und jeden Morgen zur gleichen Uhrzeit wieder aufstehen. Auch an Wochenenden.
- Nicht zu lange Nickerchen während des Tages durchführen. Sie erschweren am Abend das Einschlafen.
- Mindestens 1 Stunde vor dem Schlafengehen keine elektronischen Geräte mehr verwenden.
- Keine elektronischen Geräte im Schlafzimmer lagern.
- Keine Haustiere mit ins Bett oder Schlafzimmer nehmen.
- Fettige und ballaststoffarme Mahlzeiten am Abend vermeiden.
- Nach dem Abendessen einen kurzen Spaziergang machen, um die Verdauung zu verbessern und Sodbrennen und Blähungen während der Nacht zu reduzieren.
- Stark gewürzte und saure Lebensmittel am Abend vermeiden.
- 1 Stunde vor dem Schlafengehen nichts trinken und 2 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen.
- Tief ein- und ausatmen, um entspannt einzuschlafen.
Um sich ab Abend zu entspannen und erholsam zu schlafen, ist es wichtig, alle Sorgen, Ängste und Probleme abzulegen. Sorgen und Negativität erhöhen den Stresspegel und sorgen für eine innere Unruhe. Es ist wichtig, sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, in jeder Herausforderung nach den guten Seiten zu suchen und daran zu glauben, dass man diese erfolgreich meistern wird.
Gesundheit ist lecker
Gesunde Lebensmittel in die Ernährung zu integrieren ist oft einfacher, als man glaubt. Kombinationen aus gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln beleben den Alltag, sorgen für mehr Energie und Freude beim Essen. Denn Essen soll nicht nur gesund sein, sondern schmecken, Kraft geben und glücklich machen.